Umbau und Ausgestaltung einer ehemaligen Brauereihalle zu einer Byzantinischen Kirche
Das Sudhaus einer ehemaligen Klosterbrauerei wurde zu einer Byzantinischen Kirche umgebaut. Danach erfolgte über Jahre der schrittweise Innenausbau in der Tradition der russisch-orthodoxen Kirche. Dies setzte zunächst die intensive Auseinandersetzung mit einer nahezu ausgelöschten und über viele Jahrzehnte nur spärlich weiterentwickelten Kirchenbaukunst und Ikonographie der Ostkirche voraus, die ihre Blütezeit im 17. und 18. Jhd. hatte. Die zeitgemäße Anknüpfung an den Formenkanon dieser Zeit stellte eine besondere Herausforderung dar.
Bei der Ausgestaltung mußte zunächst das Problem der hohen und für den Zweck einer Byzantinischen Kirchennutzung viel zu hellen Fenster des Sudhauses – deren Gestalt aus Denkmalschutzgründen nicht verändert werden durfte – angegangen werden. Die Lösung fand sich in von innen vorgehängten Metallrahmen, in die bernsteinfarben durchgefärbte Scheiben aus Alabaster eingesetzt wurden. Für deren Herstellung taten wir nach langer Suche einen Betrieb in der Toskana auf, der diese alte und fast vergessene Technik dafür wieder reanimierte und in langen Testreihen ein bezauberndes Ergebnis zustande brachte. Die einzelnen Fenster wurden von uns vor Ort zu ausdrucksstarken „Strukturbildern“ zusammengesetzt.
Bei der Gestaltung der Ikonostase wurden die Türöffnungen umgestaltet und die Ikonen in neue Mauernischen gesetzt. Der gesamte Sockelbereich, alle Laibungen sowie das abschließende Gesims wurden mit einer steinmetzmäßigen Verkleidung aus rotem Travertin versehen. Die die Bilderwand krönende Festtagsreihe erhielt mit vergoldeten Messingeinlagen verzierte Kokoschniki-Holzrahmungen. Von besonderem Reiz war die Anschaffung eines großen Kronleuchters in der von den Mönchen gewünschten Ausbildung der sogn. Ostseetradition. Seine Herstellung konnte in Schweden realisiert werden.
Für die notwendige Abtrennung von Kirchenraum und Narthex wurden spezielle Gittertore entworfen und in hervorragender Kunstschmiedearbeit realisiert.